A Magical Morning in Giza – Our Visit to the Pyramids

Ein magischer Morgen in Gizeh – unser Besuch bei den Pyramiden

Dienstagmorgen, 8 Uhr. Eine kleine Gruppe von fünf oder sechs Kreativen – noch halb verschlafen, aber voller Vorfreude – wird am Dahab Hostel in Kairo von einem weißen Minivan eingesammelt. Es fühlt sich ein bisschen an wie auf Klassenfahrt: Wer darf ganz hinten sitzen? Wer hat Sonnencreme dabei? Die Stimmung ist aufgedreht. Endlich war Zeit für das, worauf wir uns schon tagelang gefreut hatten: ein Ausflug zu den Pyramiden.

Schon die Fahrt war ein Erlebnis für sich. Der Verkehr in Kairo ist chaotisch – Autos fahren nebeneinander in sieben Spuren, Mopeds und Fußgänger mittendrin, alles laut, bunt, verrückt. Umso erstaunlicher, dass unser Fahrzeug noch weiß war – ganz ohne Schrammen! Sobald wir die Innenstadt hinter uns ließen, fuhren wir durch Vororte mit riesigen Werbebannern mit den alten Pharaonen. Und dann, plötzlich, tauchten sie auf: die Pyramiden. Wie aus einer anderen Welt ragten sie über die großen Häuserblocks – still, riesig, fast unwirklich. Es ist einer dieser seltenen Momente, in denen man innehält und spürt: Ich sehe gerade etwas, das größer ist als alles, was ich bisher kannte.

Am Eingang des neu gestalteten Besucherzentrums erwartete uns ein modernes Areal mit großem Parkplatz, klaren Strukturen – und ausschließlich Kartenzahlung. Bargeld wurde nicht angenommen, was für manche von uns erst einmal überraschend war. Wir entschieden uns für das einfache Gelände-Ticket, ohne Eintritt in die große Pyramide. Florin hatte uns empfohlen, lieber eine andere Pyramide später von innen zu besichtigen – mit weniger Andrang und mehr Atmosphäre.

Tatsächlich war es angenehm leer. Die Sonne schien, aber es war noch nicht zu heiß. Vom Eingang aus wurden wir mit klimatisierten Shuttlebussen zu verschiedenen Aussichtspunkten gefahren. Der erste Halt bescherte uns einen spektakulären Blick auf die drei großen Pyramiden. Wilde Hunde dösten im Schatten der Holzbänke, einige aus unserer Gruppe kauften sich – trotz des stolzen Preises – einen Kaffee. Kamele standen bereit, aber wir lehnten dankend ab. Wir wollten zunächst mit dem Shuttle und dann zu Fuß weiter.

Menschen vor den Pyramiden

Am Fuß der Pyramiden spürte man erst so richtig, wie massiv diese Bauwerke sind. Die Steinblöcke sind riesig, der Boden uneben – man muss aufpassen, wohin man tritt. Einige aus unserer Gruppe gingen bis zum Eingang hinauf, obwohl wir keine Tickets für das Innere hatten. Ein kleines Nebengebäude mit interessanten Steinreliefs und Statuen konnte man ebenfalls besichtigen – nach einer kleinen Diskussion mit einem falschen "Guide", der uns den Eintritt verwehren wollte. Mit ein wenig Geduld und den normalen Tickets ging es dann doch.

Natürlich gab es auch Händler – überall. Tücher, Souvenirs, Kamelfotos. Einige Kollegen ließen sich mit arabischen Kopfbedeckungen einkleiden. Und dann am unteren Tor: die Sphinx. Etwas kleiner als gedacht, aber nicht weniger eindrucksvoll. Dieser Blick – das uralte Antlitz, das so viel gesehen hat – lässt einen ehrfürchtig werden.

Sphinx

Am Mittag wurde es heiß, und wir fuhren zurück zum Tor. Von dort ging es weiter zur Roten und zur Knick-Pyramide, zwei weniger besuchten, aber nicht minder faszinierenden Monumenten. Der Eintritt war hier günstiger, und einige meiner Mitreisenden wagten sich sogar ins Innere. Ich habe es versucht – ein paar Schritte hinab – aber der Gedanke an die massiven Steinmassen über mir war mir einfach zu viel. Also wartete ich draußen im Schatten und freute mich mit den anderen über ihre Erlebnisse.

Am späten Nachmittag ging es zurück nach Kairo – voller Eindrücke, Sand in den Schuhen und Freude im Herzen. Einer der besten Ausflüge, die ich je gemacht habe.

Für alle, die tiefer eintauchen wollen in die Geschichte dieser unglaublichen Bauwerke, empfehle ich wärmstens den Podcast The History of Egypt. Dort erfährt man, wer die Pyramiden gebaut hat, wie groß sie wirklich sind – und warum sie noch heute ein Wunder der Welt sind.